In den Morgenstunden des 10. Dezembers 1894 wurde in Pembroke, Wales, ein kreischendes Baby geboren, das von seinen liebevollen Eltern auf den Namen Rhys getauft wurde.

 

 

Seine Eltern sind beides Muggel.
Sein Leben lang hatte Rhys eine Person, zu der er aufsah, und zwar seinen großen Bruder Foster. Er versteht sich gut mit ihm, und möchte später mal genau so werden wie er. 

 

 

Nicht reich aber auch nicht zu arm.

 

 

Glücklich, er hat viel mit seinem Bruder spielen wollen, auch wenn das mal nervig war.

 

 

Liebevoll

 

 

Bevor Rhys Hogwarts besuchte, bevor er überhaupt wusste, dass es existierte und er ein Zauberer war, ging er, wie jeder normaler Junge in Pembroke, auf die Grundschule für Knaben. Er war nie ein wirklich guter Schüler, doch seine Noten genügten und unter den strengen und einschüchternden pädagogischen Maßnahmen der Lehrer bemühte er sich, diese Stunden am Tag komplett still sitzen zu bleiben. Trotzdem war der schönste Teil des Tages immer der Moment, in dem die letzte Schulglocke tönte und die Jungen in die Freiheit entließen.

 

 

Der Hut musste ein paar Minuten lang überlegen, wo er Rhys hinschicken sollte. Für einen Slytherin war er zu blauäugig und, nun ja, muggelgeboren, und auch ins Haus Ravenclaw passte er ganz sicher nicht. Für Gryffindor hatte er zwar den Charakter, und der Hut wägte ab, wie sehr er unter seine Mitschüler passen würde, doch schlussendlich fehlte ihm für das Haus der Löwen doch die nötige Moral. Also blieb nur noch Hufflepuff, das Haus, das für seine offenen Arme für jegliche Art von Schüler bekannt war. Rhys hatte in den zwei Jahren zuvor, in denen Foster bereits auf die magische Schule gegangen war, andächtig seinen Geschichten über die vier Häuser gelauscht, und so war er mehr als zufrieden, sich am Hufflepufftisch wiederzufinden. Er wusste bereits von vorne herein, dass er kein Ravenclaw werden würde wie sein Bruder, auch wenn es bedauerlich war, doch die beiden waren einfach zu unterschiedlich. Hufflepuff war mit das nächste Haus, das er am sympatischsten fand, so wie eigentlich jedes ander Haus außer Slytherin, und er lebte sich auch wunderbar darin ein.

 

 

Rhys ist nicht die hellste Kerze am Kronleuchter was den Hogwartsunterricht betrifft, und die meisten Fächer fallen ihm sehr schwer. Insbesondere alles, was auf Theorie basiert und viel Lesen und Schreiben beinhaltet, alles Dinge, auf die er sich sehr schlecht konzentrieren kann. Demnach hat er nicht wirklich Fächer, die er am unterhaltsamsten findet, sondern eher welche, vor denen er sich am wenigsten graut. Das wären nämlich Kräuterkunde und Pflege magischer Geschöpfe, zwei sehr praxisbasierte Fächer in denen er auch gar nicht mal so schlecht abschneidet. Auch Astronomie gehört irgendwie dazu, auch wenn er da nur die praktischen Stunden mag. Der einzige Unterricht, auf den er sich immer gefreut hat, waren die Besenflugstunden, und die hat er ja schon seit der ersten Klasse nicht mehr.

 

 

Eigentlich gehört hier der Unterricht im allgemeinen hin, aber die Fächer, vor denen es ihm schon immer am meisten graute waren Zaubertränke und Verwandlungen, und allen voran Geschichte der Zauberei. Er kann nie die Konzentration oder das Feingefühl aufbringen, und in Geschichte der Zauberei nicht einmal die Energie, wach zu bleiben. Nicht selten musste er von seinen Mitschülern wachgerüttelt werden, und gegen Müdigkeit anzukämpfen ist in Rhys' Augen mit eins der schlimmsten Gefühle.

 

 

Rhys entschied sich für Pflege magischer Geschöpfe und Muggelkunde, die ihm beide sogar überraschend leicht fielen.

 

 

Kräuterkunde, Pflege magischer Geschöpfe und auch Astronomie waren definitiv dabei, aber leider musste er sich für mehr Kurse entscheiden. Deshalb nahm er noch Muggelkunde, Zauberkunst, Verteidigung gegen die dunklen Künste und, zu seinem Leid, Verwandlungen.

 

 

Rhys war nie viel besser als der Durchschnitt, und meist auch bedeutend schlechter. Das findet er natürlich schade, immerhin wurde ihm diese einmalige Gelegenheit gegeben, eine für ihn neue Welt zu erkunden und Teil von ihr zu sein, und dafür ist er auch unglaublich dankbar. Es liegt auch gar nicht an Desinteresse, so an sich findet er die Themen ja alle sehr interessant. Es ist ihm jedoch einfach nicht vergönnt, still sitzen und sich konzentrieren zu können, und so scheitern die Lehrweisen an Hogwarts in den meisten Bereichen an Rhys. Er gibt sich dennoch Mühe, und bisher ist er auch jedes Jahr mit Ach und Krach durch die Prüfungen gekommen. Manch ein Lehrer hat ihn bereits aufgegeben, andere versuchen, ihn anders zu fordern um wenigstens ein bisschen Information in seinen Kopf zu bekommen, insbesondere, weil klar ist, dass ihm die praktischen Übungen viel besser liegen als die Theorie.

 

 

Rhys' Talente sind sehr unregelmäßig verteilt, demnach ist die Liste auch eher kurz: Besenfliegen und Quidditch Spielen. Darin ist er jedoch ein Naturtalent, wie man es von einem Muggelgeborenen eigentlich nicht erwarten würde. Viele, die ihn spielen sehen, staunen zu recht über das, was der Junge auf einem Besen bewerkstelligen kann, und so verzeiht man es ihm auch, dass er in den restlichen Bereichen des Lebens eher unterdurchschnittlich abschneidet.

 

 

Er konnte zwar Muggelsportarten wie Fußball und Basketball bereits gut spielen, doch bevor er nach Hogwarts hatte er nur ein paar mal mit seinem Bruder ohne Besen Quidditch gespielt. Als er also in seinem zweiten Jahr für seine Hausmannschaft vorflog, rechnete er gar nicht wirklich damit, genommen zu werden — auch, wenn er im Besenflugunterricht einer der Besten des Kurses gewesen war ohne vorher auch nur ein Mal auf einem Besen gesessen zu haben, er war ja erst zwölf. Es war eine Überraschung für den Hufflepuffkapitän sowie Rhys selbst, als er mühelos mit den älteren Spielern mithalten und einen Quaffel nach dem anderen versenken konnte. So wurde Rhys zunächst als Jäger in die Mannschaft aufgenommen, eine Position, in der er anderthalb Jahre lang spielte, bis der Hüter spontan ausfiel und jemand die Stelle füllen musste. Es gab keinen Ersatzhüter, und das nächste Spiel stand schon an, zu kurzfristig also, um sich nach Ersatz umzusehen, und so sprang Rhys an seiner Statt ein. Dass Hufflepuff das Spiel gewann war zwar nicht nur der Torverteidigung des Drittklässlers zu schulden, doch nach dem Spiel fragte der Kapitän vorsichtig nach, ob Rhys denn nicht die Position haben wollte. Nach ein paar Trainingsstunden war klar, dass er wie dafür geschaffen war, und so spielte er fortan als Hüter für Hufflepuff. In seinem sechsten Jahr wurde er dann für seine Leistung auf dem Feld als Kapitän nominiert, und hält bis heute auch diesen Posten inne.
Für andere Clubs schwand mit den Jahren immer mehr die Zeit, die dafür für Quidditch verwendet wurde, und sowieso interessierte sich Rhys nicht großartig dafür, Unterrichtsstoff auch noch außerhalb des Unterrichts durchzukauen. So war er nur in deinem zweiten Jahr ein Mitglied im Koboldsteinclub und wechselte zum dritten dann in den Besenclub — zwar hat dieser eher weniger mit Quidditch zu tun, doch das Pflegen und Bearbeiten des Holzes beruhigt ihn irgendwie.

 

 

Ein großes Hobby Rhys' ist das Feiern und Spaß mit seinen Freunden zu haben. Ob sie einfach rumhängen und Witze reißen oder tatsächlich Feiern organisieren sei dahingestellt, er verbringt so oder so sehr gern Zeit mit ihnen.
Sein größtes Hobby und Interesse, wenn nicht gar sein größter Lebensinhalt, ist Quidditch. Er liebt das Besenfliegen an sich schon, doch die Fertigkeiten, die das Ballspiel selbst verlangt,

 

 

Es gibt an Hogwarts überraschend viele Schüler, die Rhys allein aufgrund seines Blutstatuses unfreundlich begegnen, doch daraus macht er sich nicht. Er hat eine große Menge an Menschen, die er seine Freunde nennen würde und mit denen er gern Zeit verbringt, und mit seiner lustigen, lockeren Art schafft er es, jede Situation aufzulockern und andere auf seine Seite zu ziehen.

 

 

Als muggelstämmiger Schüler spalten sich die Meinungen zwar, ob er überhaupt an Hogwarts sein sollte, doch wer mit seiner Existens einverstanden ist, kann eigentlich viel and Rhys zu mögen finden. Sein sonniges Gemüt und seine extrovertierte Art verschaffen ihm Freunde links und rechts, und als Kapitän der Hufflepuffmannschaft mit einem beeindruckenden Talent für den Sport wird er gefeiert und an Spieltagen auch von Gegnern verflucht. Da er jedoch ein genau so guter Gewinner ist wie Verlierer, und stets offen gegenüber den Mitgliedern aller Häuser, kann ihm niemand wirklich böse für ein faires Spiel sein.

 

 

Schon immer war Rhys unbeschwert und ungehemmt, mit einem sanften Temperament und strahlend freudigem Optimismus. Je älter er wurde, desto schlagfertiger wurde er auch, und nun fällt es ihm nicht schwer, zu jeder Situation einen passenden Scherz auf den Lippen zu haben.
Früher einmal war seine Verantwortungslosigkeit und Fahrlässigkeit verständlich und irgendwo liebenswert, doch Rhys ist längst kein Kind mehr und verhält sich trotzdem so, als hätten seine Handlungen keine Konsequenzen. Dass er da noch keine Lektion auf die harte Weise gelernt hat, grenzt an ein Wunder, doch er läuft noch immer durch sein Leben als wäre er blind und als würde er es nicht merken.

 

 

Eigentlich handelt Rhys immer nach dem, was er denkt, was richtig ist. Dass dieses Verständis recht von seinen Prioritäten, Spaß und Quidditch, beschränkt ist, dessen ist er sich nicht so sehr bewusst. Er handelt immer zu kurzsichtig um wirklich einen Überblick über das Weltbild anderer zu haben, und demnach weiß er auch nicht, wie bzw dass er sich dort einordnen kann. Er lebt eher von einem Tag auf den nächsten und nimmt nichts zu ernst, dabei ist ihm komplett unbewusst, dass in der gegenwärtigen politischen Situation seine Rechte oder gar sein Leben auf dem Spiel stehen.

 

 

Wirklich viel zu dem Thema hat Rhys nicht zu sagen, er hat sich nämlich nie direkt damit auseinandergesetzt. Er hatte zwar schon Freundinnen, wusste jedoch nie so recht, was er tut, und die Tatsache ist einfach, dass ihm bisher noch niemand so großartig ins Auge gesprungen ist, dass er tatsächlich sagen konnte, er würde auf die Person stehen. Andere Dinge, hauptsächlich Quidditch und Freundschaften, hatten in seinen Augen immer Vorrang, und so könnte Rhys wirklich nur auf Mädchen, Jungs, beides, jeden, alle gleichzeitig oder auch einfach niemanden stehen.

 

 

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Quidditch spielen. Nichts wünscht Rhys sich mehr, als einmal, wie sein großer Bruder, als professioneller Spieler auf dem Platz zu stehen, und in den Reihen der Quidditchprofis hoch aufzusteigen.